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Nach der Empfehlung des Deutschen Anglertreffs Feeder für Mannschaften am Mittellandkanal im Oktober 2018, ging es für unser FTM/AV Nienburg Team Germany im Mai 2019 zur Feeder Club Weltmeisterschaft. Als Austragungsort wurde der Fluss Rio Raja nahe der Kleinstadt Cabecao ca. 120 km nordöstlich von Lissabon ausgewählt. An den Start gingen 15 Nationen.

Der Gewässerabschnitt an welchem geangelt wurde, ist zwischen 40m und 75 m breit und schön gelegen. Am anderen Ufer säumten überhängende Bäume und Sträucher die Strecke. Im Vorfeld wurden zahlreiche Informationen insbesondere von den Teilnehmern der Feeder Weltmeisterschaft im Jahr 2017 auf der gleichen Strecke gesammelt, um sich optimal auf die Veranstaltung vorbereiten zu können. Bereits während der Vorbereitung wurde deutlich, dass es eine sehr spezielle Angelei auf Karpfen, Barben, vereinzelte Giebel und Ukelei mit Futterkörben zwischen 15 g und 40 g werden sollte.

Unser Team bestand aus den Anglern Maik Eggert, Robert Grabowski, Norman Eickmeier, Fred Glockemann und Jens Marek (PL). Als Ersatzangler verstärkte Bernd Bormann das Team. Zusätzlich reisten Michael Hoffmann und Diethard Schmiedecke (Didi) als Betreuer an. Am Freitag vor dem Beginn der Weltmeisterschaft ging es dann für die ersten von uns endlich los. Pl und Fred machten sich zunächst mit dem Transporter vollgeladen mit allen Angelsachen auf den 2.600 km weiten Weg in Richtung Portugal. Am nächsten Tag ging es dann für den Großteil des Teams mit dem Flieger von Berlin nach Lissabon hinterher. Vervollständigt wurde das Team am zweiten Trainingstag mit der Anreise von Didi, Nicole und Max Hohlfelder.

Wie bei einer Weltmeisterschaft üblich, wurden von Montag bis Freitag fünf Trainingstage absolviert, wobei jedes Team in jedem der fünf Sektoren durch Verlosung von Trainingsboxen trainieren konnte. Die Sektoren B bis E befanden sich bis auf eine Unterbrechung von ca. 100 m zwischen dem B und C Sektor nebeneinander. Der Sektor A lag ca. 200 m flussaufwärts getrennt von den anderen Sektoren auf der gegenüberliegenden Flussseite.

Die Aufteilung der Trainingsboxen gliederte sich wie folgt:

Sektor A – Box 1-3, Sektor B – Box 4-6, Sektor C – 7-9, Sektor D – Box 10-12, Sektor E – Box 13-15

Am ersten Trainingstag ging es für uns bei Temperaturen bis 36°C in die Box 8. Bereits zum Anfang der Trainingswoche stellten wir fest, dass wesentlich weniger Karpfen als noch 2017 zur WM zu fangen sind. In Summe hatten wir pro Angler zwischen vier und sieben Karpfen. Den Großteil der Fische fingen wir am gegenüberliegenden Ufer, wobei es aufgrund der sehr heißen Temperaturen galt so nah wie möglich an den überhängenden Büschen zu angeln. Jeder Zentimeter näher zahlte sich aus. Zudem konnten wir einige Fische in der Gewässermitte fangen. Leider verloren wir immer wieder Fische in Krautbänken und Geäst unter den Bäumen.

Doch an den darauffolgenden drei Tagen wurde uns mal wieder sehr deutlich, wie sehr sich das Beißverhalten im Verlauf einer Trainingswoche zum negativen entwickeln kann. Die Fänge an Großfischen gingen von Tag zu Tag immer weiter zurück, sodass wir am Mittwoch noch vier und am Donnerstag nur noch einen Großfisch mit fünf Anglern fangen konnten. In den Nachbarboxen sah es identisch aus, sodass wir uns bereits am Mittwoch dazu entschlossen die Angelei mit der Feederrute auf Ukelei zu trainieren, eine Angeltechnik die in Deutschland so gut wie nicht praktiziert wird. Auch für unser noch sehr junges Feederteam eine Prämiere. Die Angelei glich zudem mehr dem Jiggen auf Zander als dem klassischen Feederangeln. Bei dieser Angeltechnik galt es den 15g Korb mit einem 50cm langen Vorfach auf einer Wurfentfernung von mindestens drei Spulenumdrehungen absinken zu lassen. Bekam man nicht direkt im Absinken einen Biss, musste der Futterkorb ein paar Zentimeter angejiggt werden um den Köder wieder in Bewegung zu bringen. Diese Prozedur wurde spätestens alle 20 Sekunden wiederholt, wobei bei circa jedem 10 Einwurf Ukeleifutter mit dem Korb eingebracht wurde. Zur Mitte der Woche konnten mit dieser Technik noch sehr viele Ukelei gefangen werden, dies sollte sich zum Wochenende jedoch auch wesentlich ändern.

Am letzten Traningstag ging es für das Team in die Box 3, der rechten Außenbox im Sektor A. Dort konnten im Gegensatz zu den anderen Bereichen noch zahlreiche Großfische gefangen werden. Jedoch musste auch dort der Futterkorb zielgenau zwischen die überhängenden Bäume auf ca. 65 m geworfen werden. Auf diesem Platz konnten die erste sowie die letzte Stunde einige Karpfen gefangen werden. In den Stunden zwei bis vier musste eine mittlere Bahn in der Gewässermitte auf ca. 32 m gefischt werden. Dort fingen wir Giebel, Barben und einige Karpfen. Am Ende des fünften Trainingsdurchgangs konnte alle Angler unseres Teams zwischen 5 kg und 15 kg verwiegen. Es wird somit deutlich, dass die Sektoren sehr verschieden gewesen sind. Auch innerhalb der Sektoren gab es bedingt durch die überhängenden Bäume gute und schlechte Plätze, denn Baum war nicht gleich Baum.

Es gab einfach Plätze dort hielt sich einfach kein Fisch auf. Aber nichts desto trotz musste am Freitagnachmittag eine Taktik für den ersten Durchgang festgelegt werden. Eine sehr schwierige Entscheidung, da jeder Bereich separat betrachtet werden musste.

Wir entschlossen uns dazu im Sektor A lediglich auf Karpfen und Barben auf der anderen Seite sowie in der Gewässermitte auf ca. 32 m zu fischen. In den äußeren Bereichen in den Sektoren B, C und E wurde die gleiche Taktik gewählt. In den mittleren Bereichen der Sektoren B, C und E sowie im gesamten Sektor D sollte die erste und letzte Stunde auf Großfisch gesetzt werden. Die Stunden zwei bis vier sollten in diesem Bereich zum Ukeleiangeln genutzt werden. Eine reine Ukeleitaktik in den Sektoren B bis E, welche in jedem Bereich für eine mittlere Platzierung gereicht hätte kam nicht in Frage, da das Team nicht zum „Spinnangeln“ nach Portugal gereist war.

Am Samstag ging es dann endlich los, der erste Durchgang stand an. Und es lief genauso wie gedacht, es ging fast gar nichts mehr! Lediglich im A Sektor konnte das Team drei Karpfen fangen in den anderen Sektoren gingen nur noch Ukelei. Und auch die Ukelei waren nicht mehr so zahlreich vorhanden. Im Vergleich zu den Trainingstagen war nur noch lediglich ein Viertel der Fangzahlen möglich. Es musste wesentlich feiner und auf einer längeren Distanz bis zu 20 m gefischt werden, um überhaupt noch Bisse zu bekommen. Am Ende des ersten Durchgangs lag das Team bedingt durch die falsche Taktikwahl mit 57 Punkten auf dem 14. Platz.

Nun standen wir vor der Wahl „Hopp oder top“. Dies heißt konkret, entweder einheitlich auf Ukelei angeln und eventuell ein oder zwei Plätze nach vorn kommen, oder alles riskieren und fünf Stunden auf Karpfen fischen um ggf. einige Plätze mehr gut zu machen. Das Team war bestrebt die WM so gut wie möglich abzuschließen, sodass es sich dazu entschied, den Fokus auf die Grundfische zu legen.

Am Sonntag um 10:00 startete dann der zweite Durchgang und es sollte fangtechnisch in allen Sektoren leider noch schlechter werden als am Tag zuvor. Konnten im Sektor A im ersten Durchgang noch ca. 60 Großfische gefangen werden, waren es im zweiten Durchgang nur noch zehn. Im Sektor B fanden von den 30 Großfischen am ersten Tag nur noch drei den Weg in die Kescher. In den anderen Sektoren wurden nur noch insgesamt vier Barben und Karpfen gefangen. Auch die Ukelei bissen überall noch schlechter. Mit 15 Ukelei pro Stunde war man in jedem Sektor vorn dabei. Am Ende des zweiten Durchgangs standen wir aufgrund der falschen Taktikwahl leider mit leeren Händen da und rutschten auf den 15. Platz ab.

Auf dem ersten Platz landeten die Ungarn mit einer Gesamtplatzziffer 45.0. Das Team aus der Ukraine belegte mit der Platzziffer 59.0 den zweiten Platz. Auf dem dritten Rang ebenfalls mit der Platzziffer 59.0 aber ca. 6 kg weniger Gesamtgewicht, landeten die Polen.

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die Streckenwahl für diese Weltmeisterschaft leider ein absoluter Reinfall gewesen ist. Zu platzabhängig und zu schlecht besetzt, das sind nur zwei der wesentlichen Punkte, welche es unsererseits zu kritisieren gibt.

Trotz des unzufriedenen Abschneidens hatte das Team eine schöne Woche in Portugal. Und es geht sogar weiter für unser Team FTM / AV Nienburg Saale e.V. Nach der Empfehlung beim Deutschen Anglertreff für Vereine am Abbendorfer Vorfluter im April diesen Jahres, hat sich das Team bereits für die 4. Club Weltmeisterschaft Feeder in Bulgarien im nächsten Jahr qualifiziert. Dort werden wir selbstverständlich wieder alles geben und hoffen auf ein wesentlich besseres Ergebnis als in diesem Jahr.

Weiterhin möchten wir anmerken, dass eine Teilnahme an einer solchen Weltmeisterschaft mit immensen Aufwendungen ohne die zahlreichen Sponsoren, welche uns unterstützen nicht möglich gewesen wäre.
Vielen Dank für euren Unterstützung!

Coiffeur-Team Gifhorn
Fishing Tackle Max
Landesanglerverband Sachsen Anhalt e.V.
Deutsche Süßwasser Angler Verband e.V.
TFT-Trout-Fishing-Tackle & Event+Marketing GbR
Württembergische Versicherungsbüro Krüger
ML Industrie Montage Service
Angelshop Wolfenbüttel
Angel Shop Gerstner
Christian Eggert Bauelemente
Angelspezi Salzgitter
Exte GmbH
Angler Verein Nienburg Saale e.V.
Vermessungsbüro Koordinatenfaenger.de
Aktiv Sportgeräte GmbH
Seika Pro
Lankwitzer Premium Coatings
Medien Service Deutschland-West GmbH
Saalemühle Alsleben
Stadt Nienburg Saale
HTB Haustechnik Börde GmbH
gefördert durch Salzlandkreis
Hempelmann Schönebeck Haustechnik
Tubertini
AV Halle Jugendgruppe Zwerkwelse
Jens Koschnik
Thorsten Küsters
Peter König
und alle die nicht genant werden wollten.