Wie schon in vorherigen Beiträgen erwähnt, konnten wir unser Ziel erreichen und den „Anglertreff 2019 für Teams“ gewinnen. Dadurch vertreten wir Deutschland bei der Club-Weltmeisterschaft 2020 in Serbien.
Aber fangen wir erstmal von vorne an.
Am 16.09.2019 starteten die ersten 3 Teammitglieder den Weg an die Aue. Damit bereits am Montag erste Eindrücke an der Strecke gesammelt werden konnten. Am nächsten Morgen war das restliche Team vor Ort, um sich die nächsten Tage mit der anspruchsvollen Angelei an der Aue vertraut zu machen. Bis Freitag musste eine ordentliche Strategie zurecht gelegt werden, um die beiden entscheidenden Durchgänge am Samstag und Sonntag erfolgreich zu absolvieren.
In der laufenden Woche stellte sich heraus, dass es nicht das erwartete Angeln auf Kaul- und Flussbarsche werden sollte. Im Training konnten einige kleine Rotaugen gefangen werden und das auch über eine konstante Zeit, wenn man wusste wie. Die Matchrute war keine Option, weil nur vereinzelt Fische am anderen Ufer zu fangen waren. Außerdem waren die Fische nicht größer als auf der 13 Meter Spur. Auch die Bonusfische sollten ein Ausnahme sein, in 5 Tagen Training konnte nicht ein großer Fisch von uns gefangen werden.
Nach den Trainingstagen haben wir beschlossen, in den Durchgängen 2 bzw. 3 Bahnen zu befischen. Eine kurze Spur direkt am Ufer, wenn ausreichend Kraut oder Seerosen zu finden waren. Diese Spur war nur für den Notfall, falls die Fische nicht auf einer der anderen beiden Spuren konstant zu fangen waren oder es längere Beißpausen geben sollte. Auf 6-8 Meter wurde ein Platz verkürzt mit der Kopfrute angelegt. Dieser Platz war für Barsche, Gründlinge und eventuell ein paar kleine Rotaugen gut. Die 13 Meter Bahn war für uns die wichtigste Spur, auf dieser war es wichtig einen guten Rhythmus zu finden um konstant kleine Rotaugen zu fangen.
Johannes Böhm |
Steffen Hildebrand |
Maik Eggert |
Nico Zimmermann |
Robert Grabowski |
Als Futter haben wir folgenden Sorten aus dem Sortiment von FTM eingesetzt:
- „WCS Rotauge“ World Champions Series
- „Speedy Roach/Rotauge“ Euro Master Mix
- Erde „Terre de Somme natur“ und „Terre de Riviere schwarz“
13 Meter 50% WCS Rotauge und 50% Speedy Roach.
6-8 Meter 50% WCS Rotauge und 50% Speedy Roach + 50% Terre de Riviere.
Uferbereich 50% WCS Rotauge und 50% Speedy Roach + 25% Terre de Somme.
Die Mischungen wurden mit schwarzer Futterfarbe ein wenig abgedunkelt.
Die Startfütterung:
- 2-3 kleine lockere Ballen mit wenigen kleinen Mückenlarven für den Uferbereich.
- 4-6 feste Ballen mit Wurmmatsch und wenigen kleinen Mückenlarven für die 6-8 Meter Bahn.
- 6-8 Ballen von normaler Konsistenz mit wenigen kleinen Mückenlarven und ein paar Pinkies für die 13 Meter Bahn.
Alle Plätze wurden mit dem Pole-Cup befüttert, ohne Ballen ploppen zu lassen. Außer der Platz am eigenen Ufer, hier war es jedem Angler frei gestellt, wie er das Futter einbringt.
Die Montagen für die verschiedenen Plätze:
- Uferbereich, Posen von 0,1-0,4 Gramm je nach Wassertiefe mit einer 3 Punktbebleiung.
- 6-8 Meter Spur, Posen von 0,3-0,8 Gramm bei wenig Wind mit Stahlantenne und einer 3 Punktbebleiung.
- 13 Meter Spur, Posen 0,4-1,0 Gramm bei wenig Wind mit Stahlantenne und einer 3 Punktbebleiung oder einer Kette aus kleinen Bleischroten.
Als Haken benutzen wir die Tubertini Serie 2 und Tubertini Serie 2T Opaco in der Größen 20-24.
Die Pose FTM49 mit Stahlantenne war in den Windstillen Momenten sehr gut geeignet, um auch die feinsten Bisse zu erkennen und zu verwerten.
Den größten Teil der Angelzeit wurde bündig geangelt, wobei das auflegen des Köders gerne mal einen etwas besseren Flussbarsch bringen konnte. Als Köder dienten Hauptsächlich große Mückenlarven, ein Pinky oder ein Pinky mit einer großen Mückenlarve konnten gelegentlich ein etwas größeres Rotauge zum Anbiss verleiten.
Während des Angelns wurde nur die 13 Meter Bahn kontinuierlich mit kleinen Ballen Futter und wenigen Mückenlarven nachgefüttert. Dadurch baute sich der Platz immer besser auf, es war wichtig auch weiter konstant kleine Ballen Futter mit wenigen Mückenlarven zu schieben, wenn die Bisse ausblieben. Irgendwann waren die Rotaugen wieder zurück und man konnte auch in der letzten Stunde noch ein paar Fische fangen. Auf der 6-8 Meter Bahn wurde nach 2 Std ein Ballen nachgefüttert und im Uferbereich nur, falls dieser beangelt wurde und Fische brachte.
Am Samstag startete unser Team wie folgt:
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Sektor A, Platz 10, Johannes
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Sektor B, Platz 2, Maik
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Sektor C, Platz 15, Nico
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Sektor D, Platz 17, Steffen
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Sektor E, Platz 9, Robert
Alle 5 Angler waren mit mindestens einem Betreuer ausgestattet. Dadurch hatten wir in jedem Sektor einen recht guten Überblick und konnten schnell Informationen und Änderungen in der besprochenen Taktik austauschen.
Das Angeln entwickelte sich so, wie wir es uns erhofft hatten. Die Rotaugen waren immer noch in guten Stückzahlen auf der Strecke und wir konnten unsere besprochene Taktik in allen Sektoren angeln. Einzig in Sektor D wollten die Rotaugen nicht ganz so konstant beißen wie in den anderen Sektoren. Trotzdem konnte durch das Wechseln der verschiedenen Spuren noch ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
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Sektor A, Johannes, Platz 1 mit 1506g.
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Sektor B Maik, Platz 2 mit 2633g.
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Sektor C, Nico, Platz 1 mit 1690g.
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Sektor D, Steffen, Platz 4 mit 730g.
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Sektor E, Robert, Platz 1 mit 2530g.
Nach dem ersten Durchgang hatten wir eine Platzziffer von 9 und führten in der Teamwertung. Ein Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet hätten. Im Vorfeld hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir versuchen wollten am ersten Tag unter die Top 5 zu kommen. Um am zweiten Tag durch die gesammelten Eindrücke und Erkenntnisse noch einmal angreifen zu können.
Für den zweiten Durchgang am Sonntag wurde das Setup nicht verändert und die gleichen 5 Angler gingen an den Start.
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Sektor A, Platz 3, Johannes
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Sektor B, Platz 20, Steffen
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Sektor C, Platz 9, Robert
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Sektor D, Platz 18, Maik
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Sektor E, Platz 15, Nico
Der zweite Durchgang lief bei allen 5 von Anfang an sehr gut. Alle 5 angelten ihren Rhythmus durch und konnten auch im zweiten Durchgang sehr gute Ergebnisse für unser Team erzielen.
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Sektor A, Johannes, Platz 1 mit 2397g.
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Sektor B Steffen, Platz 1 mit 1982g.
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Sektor C, Robert, Platz 3 mit 830g.
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Sektor D, Maik, Platz 1 mit 1470g.
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Sektor E, Nico, Platz 1 mit 1920g.
In dem zweiten Durchgang konnten wir unsere Platzziffer vom Vortag sogar noch verbessern 7 Punkte standen nach dem verwiegen der einzelnen Sektoren auf dem Zettel. Das ergab eine Gesamtplatzziffer 16. Mit diesem sehr guten Ergebnis hatten wir den Gesamtsieg sicher.
Die ersten 3 Teams in der Gesamtwertung:
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ASV-Nienburg, Platzziffer 17
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ASV-Köllerbach, Platzziffer 66
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Treeneangler, Platzziffer 81
Im Vorfeld hätten wir uns nie erträumt, dass wir das Wochenende mit einem so spektakulären Ergebnis abschließen können.
An dieser Stelle noch einmal Glückwunsch an die Teams vom ASV Köllerbach und die Treeneangler zu den Plätzen zwei und drei. Es macht immer wieder Spaß sich mit den besten Anglern Deutschlands zu messen.
Abschließend möchten wir uns nochmal für die Unterstützung der Firma Fishing Tackle Max und Diddi bedanken. Die uns das nötige Material und die Köder für diese erfolgreiche Woche an der Aue zur Verfügung gestellt haben.
Euer FTM-Team Germany